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Repetitionsbuche Verlangen haben, worin sie das Besprochene wiederfinden, um es durch Lesen und Sehen dem Gedächtnisse einzuprägen. Soll dieser Stoff zum Repetieren, der tu der Geschichte nötiger ist als kaum sonstwo, nicht durch Nachschreiben oder gar Diktieren hervorgebracht werden, so ist's gut, wenn das Kind ein Buch in die Hand bekommt, in welchem es die vorgetragenen Bilder in erzählendem Tone, nicht mit bloßen Namen und Ziffern, noch einmal seinem Geiste vorgeführt sieht. Ein solches Buch sollte das vorliegende werden.
Daß der geschichtliche Unterricht in der Volksschule biographisch und nicht pragmatisch sein muß, bedarf wohl kaum der Begründung. Das Kind merkt sich eine hervorragende Persönlichkeit und an dieser die Begebenheit, nicht umgekehrt. Die Geschichte der pnnischen Kriege gruppiert sich um Hannibal, die der Völkerwanderung um die charakteristischen Gestalten eines Alarich, Attila, Theodorich re., die des dreißigjährigen Krieges um Wallenstein und Gustav Adolf re. re.
Nach diesem Grundsätze ist das Buch bearbeitet. Es soll Bilder aus der W e l t geschichte enthalten. Wenn die Kulturgeschichte etwas zurücktritt, so geschieht es darum, Raum für jene zu gewinnen; unsre Lesebücher sind an kulturgeschichtlichen Darstelluugeu reich, diese mögen benutzt werden. Aber das Lesebuch kann und darf kein Geschichtsleitfaden sein.
Auch kirchengeschichtliche Gegenstände sind nur soweit herbeigezogen, als sie weltgeschichtliche Bedeutung haben; z. B. die Entstehung und Verbreitung des Christentums, die Kreuzzüge, die Reformation rc. Daß vom Mittelalter an die deutsche Geschichte in den Vordergrund gestellt ist, bedarf wohl keiner Rechtfertigung. Doch durfte einerseits die außerdeutsche Geschichte nicht ganz vernachlässigt werden, während andererseits die Partikulargeschichte zurücktreten mußte.
Da der Verfasser am besten weiß, daß das vorliegende Werkchen nach Form und Inhalt noch mancher Verbesserungen bedarf, so bittet derselbe dringend seine Herren Kollegen einmal um gütige Nachsicht, dann aber
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Extrahierte Personennamen: Hannibal Attila Gustav_Adolf Gustav Adolf
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Karls Xii. Tod war der Zeitpunkt, in welchem Schweden, vorher die furchtbarste Macht im Norden Europas, aus dieser seiner Stellung für immer heraustrat. Der Reichsrat berief seine jüngere Schwester, Ulrike Eleonore, Gemahlin des Erbprinzen von Hessen, zu seiner Nachfolgerin. Doch schloß 1721 Schweden den Frieden von Nystadt, wodurch es zu einer Macht untergeordneten Ranges herabsank. Es verlor Livland, Esthland und Jngermanland an Rußland. In Polen wurde August als rechtmäßiger König anerkannt. Rußland, um ein namhaftes vergrößert, wurde unter Peter I., durch welchen Handel, Industrie, Manufaktur- und Fabrikwefen einen hohen Anffchwuug nahmen, ein ganz neuer Staat. Im I. 1722 nahm dieser den Titel „Kaiser aller Reußen" an.
7. Peters des Großen letzte Jahre. Auch während des Krieges hatte Peter nicht aufgehört, neue Einrichtungen zu machen, Mißbräuche abzuschaffen und an der Bildung feines Volkes eifrig zu arbeiten. Im I. 1716 unternahm er wieder eine größere Reife, auf welcher er auch fein geliebtes Holland wieder besuchte. Daun reiste er nach Paris, wo seine Wißbegierde viel Nahrung fand. Als er in die Kirche trat, wo Richelieu begraben lag, umarmte er dessen Bildsäule und rief: „Großer Mann, dir würde ich die Hälfte meiner Staaten geben, könntest du mich die andere Hälfte regieren lehren!" Den König Ludwig Xv., ein siebenjähriges Kind, nahm er auf den Arm, küßte ihn und sprach: „Ich wünsche, daß Sie wohl aufwachsen und löblich regieren mögen; vielleicht können wir mit der Zeit einander nützlich werden!" Uber Holland und Berlin kehrte Peter nach Rußland zurück.
Hier wartete feiner das traurige Geschäft, seinen Lrohn Alexei richten zu müssen. Dieser war der Sohn der ersten, verstoßenen Gemahlin Peters, und schon deshalb ihm verhaßt. Aber auch der Sohn betrachtete Peters ganze Handlungsweise mit Mißtrauen. Die Geistlichen, unter denen er aufgewachsen war, hatten ihm Widerwillen gegen Peters Neuerungen eingeflößt. Dieser sah mit Kummer voraus, daß nach seinem Tode Rußland in die alte Barbarei zurückfallen würde. Als nun Peter seine Reise angetreten hatte, floh Alexei nach Wien. Kaiser Karl Vi. verbarg ihn in Neapel. Aber Peter erforschte seinen Aufenthalt und verlangte seine Auslieferung. Alexei entsagte feierlich der Krone. Die Teilnehmer seiner Flucht wurden hingerichtet. Aber aus der Untersuchung ergab sich auch, daß Alexei die Absicht hatte, sich gegen feinen Vater zu empören und ihm den Thron zu rauben. Peter fetzte i a= her ein Gericht nieder, und dieses verdammte ihn znm Tode.
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Extrahierte Personennamen: Karls Ulrike_Eleonore August Peter_I. Peter Ludwig_Xv. Ludwig_Xv. Peter Peters Peters Peters Peter Alexei Karl_Vi Karl Peter Alexei Alexei
Extrahierte Ortsnamen: Karls Schweden Europas Hessen Livland Esthland Polen Paris Holland Berlin Wien Neapel
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Gegner der Reformation war, so konnte er doch ihre Ausbreitung in der Mark nicht hindern; seine Gemahlin Elisabeth war eine eifrige Anhängerin Luthers. Erst unter seinem Sohne Joachim Ii. Hektor, der wie sein Bruder Johann von Knstrin zur lutherischen Kirche übertrat, fand die Reformation Eingang in Brandenburg. Mit dem Herzoge von Liegnitz, Brieg und Wohlan schloß er eine Erbver-brüderung, nach welcher nach Erlöschen des herzoglichen Mannesstammes diese Lande an Brandenburg fallen sollten. Joachim liebte die Pracht, förderte aber die Wohlfahrt des Landes. Unter seiner Regierung erhielt Brandenburg die Anwartschaft anf Preußen. Sein sparsamer Sohn Johann Georg (1571—98) tilgte die durch seinen Vater entstandene Schuldenlast und nahm viele aus deu Niederlanden vertriebene Protestanten in sein Land auf. Joachim Friedrich (1598 —1608) machte sich durch Einführung des Geheimratskollegiums verdient. Eine wesentliche Vergrößerung des Landes bewirkte Johann Sigismund (1608—19); er erwarb bei der Beilegung des jülichscheu Erbschaftsstreites Cleve, Mark und Ravensberg (1614). Als darauf 1618 Herzog Albrecht von Preußen starb, kam das Herzogtum Preußen, eilt polnisches Lehen, an Brandenburg.
Unter der Regierung des Kurfürsten Georg Wilhelm (1619—40), eines schwachen, unselbständigen Fürsten, wurde das Land im 30jährigen Kriege durch die Kaiserlichen und die Schweden furchtbar mitgenommen. Da folgte Friedrich Wilhelm I. (1640—88), welcher der Gründer der preußischen Macht wurde.
2. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. Er
hatte eilte sorgfältige christliche Erziehung genossen, und besonders ein längerer Aufenthalt in Holland hatte feine Erfahrungen und Kenntnisse erweitert. Im Jahre 1640 bestieg er den Thron. Im westfälischen Frieden erhielt er Hinterpommern, das Erzstift Magdeburg und Minden, Halberstadt und Kamin.
Zunächst war er auf Vermehrung seines Heeres bedacht, das er immer schlagfertig hielt, und wodurch er den Gruttd zu einem stehenden Heere legte. (Feldmarschall Derfflinger, früher Schneidergefelle.) Dazu war freilich eine Erhöhung der Steuern nötig; er fchitf eine Verbrauchssteuer (Accife) und vernichtete das Recht der Steuerbewilligung, das die preußischen Stände bisher besessen hatten. Ten Widerstand dagegen büßte der Bürgermeister Rhode in Königsberg mit Gefängnis, ein Oberst von Kalkstein sogar auf dem Schafott.
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth Joachim_Ii Johann_von_Knstrin Johann Joachim Johann_Georg_( Johann Joachim_Friedrich_( Friedrich Johann_Sigismund_( Johann Cleve Albrecht_von_Preußen Albrecht Georg_Wilhelm Wilhelm Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Feldmarschall_Derfflinger
Extrahierte Ortsnamen: Luthers Brandenburg Liegnitz Brieg Brandenburg Brandenburg Brandenburg Schweden Holland Hinterpommern Magdeburg Minden Halberstadt Königsberg
Nun folgte Matthias (1612—19) als Kaiser, unter welchem der dreißigjährige Krieg ausbrach. Da er kinderlos war, so ließ er sich bereden, den Erzherzog Ferdinand zu seinem künftigen Nachfolger zu bestimmen und ihm die böhmische und ungarische Krone zu verschaffen. Da aber die Protestanten in Böhmen die Religionsfreiheit von einem Mann wie Ferdinand gefährdet sahen, so suchten sie seine Wahl zu hindern. Er wurde aber doch gewählt und beschwor sogar den Protestanten ihre Freiheiten.
Unter diesen Umständen bedurfte es nur eines Anlasses zum Ausbruch der Feindseligkeiten, und der fand sich bald. Die Protestanten hatten in Klostergrab und Braunau Kirchen gebaut, indem sie ihr Recht dazu auf den Majestätsbrief stützten. Allein auf kaiserlichen Befehl wurde die Kirche zu Braunau geschlossen und die zu Klostergrab niedergerissen. Die evangelischen Stände wendeten sich klagend an den Kaiser Matthias und beriefen sich auf ihr gutes Recht, wurden aber hart zur Ruhe verwiesen. Es ging aber das Gerücht, die Antwort käme gar nicht vom Kaiser, sondern sei in Prag selbst gemacht. Daher zog am 23. Mai 1618 ein Hansen protestantischer Abgeordneter bewaffnet auf das Schloß unter Anführung des Grafen Matthias von Thurn. Man drang bis in das Sitzungszimmer der Statthalter und fragte diese, ob sie das kaiserliche Schreiben veranlaßt hätten. Da sie keine entschiedene Antwort gaben, wurden die beiden verhaßtesten unter ihnen, Martinitz und Slawata, ergriffen und zum Fenster in den Schloßgraben hinabgeworfen; auch der Geheimschreiber Fabrieius ward ihnen nachgeschickt. Sie fielen auf einen Schutthaufen und kamen mit dem Leben davon.
Die Aufständischen bemächtigten sich nun des Schlosses, wählten neue Obrigkeiten (ein Direktorium) und jagten alle Jesuiten aus dem Lande. In der Lausitz, Böhmen, Schlesien, Mähren und Österreich griffen die Evangelischen ebenfalls zu den Waffen, und der Graf Thurn wurde zum Generalleutnant ernannt. Die protestantische Union schickte später ein Hilfsheer von 4000 Mattn unter Anführung des Grafen Ernst von Mausfeld. So begann der schreckliche Krieg, der Deutschland dreißig Jahre lang verheeren sollte.
2. Ferdinand Ii. und Friedrich V. von der Pfalz. Matthias war zur Nachgiebigkeit geneigt, wurde aber durch Ferdinand von Steiermark, der bereits König von Böhmen war, zu strengeren Maßregeln gegen die Protestanten bestimmt. Zwei kaiserliche Heere rückten in Böhmen ein. Da starb im März 1619 Matthias. Es folgte ihm Ferdinand Ii. (1619
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Extrahierte Ortsnamen: Braunau Prag Schlesien Deutschland Pfalz
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hatte sich eiligst versteckt. Die Spannung zwischen Vater und Sohn nahm von jetzt an immer mehr zu.
Als nun gar der Vater beschloß, ihn gegen seinen Willen zu vermählen, da faßte Friedrich den Entschluß, zu seinem Oheim, dem König Georg Ii. vou England, zu entfliehen. Zwer Freunde, die Leutnants v. Keith und; v. Katte, waren in das Geheimnis eingeweiht. Alles war vorbereitet. Bei einer Reise, die der König an den Rhein unternahm, sollte die Flucht vou Wesel aus vor sich gehen. Aber die Sache wurde dem König verraten, der nun in aller Stille seine Maßregeln traf. In dem Augenblick, da der Kronprinz sein Vorhaben ausführen wollte, wurde er verhaftet. Als er vor beit König gebracht wurde, geriet dieser so in Zorn, daß er mit dem Degen ans ihn zustürzte, um ihn zu durchbohren. Der General von Mosel hielt den Arm des Königs und ries: „Töten Sie mich, Sire! aber schonen Sie Ihres Sohnes!" Auch der Leutnant Katte wurde verhaftet; Keith hatte vom Kronprinzen noch zu rechter Zeit einen Zettet erhalten mit den Worten: „Retten Sie sich, alles ist entdeckt!" Er entkam glücklich nach England.
Der Kronprinz wurde auf die Festung Küstrin als Gefangener gebracht. Der König wütete gegen alle, die seinem Sohne nahe standen; diesen ließ er vou einem Kriegsgericht als Deserteur zum Tode verurteilen. Da rief der alte General Buddeubrock: „Wenn Ew. Majestät Blut verlangen, so nehmen Sie meius; das des Kronprinzen bekommen Sie nicht, so lange ich noch reden darf." Ebenso sprach der Fürst von Dessau. Auch andere Fürsten verwandten sich für den Prinzen, und der König sprach nicht mehr von der Todesstrafe.
Friedrichs Freund Katte wurde nach Küstrin gebracht, um dort vor des Prinzen Augen enthauptet zu werden. Als er an Friedrichs Fenster vorübergeführt wurde, ries dieser ihm weinend zu: „Mein lieber Katte, vergeben Sie mir!" Katte antwortete: „Der Tod für einen solchen Prinzen ist süß!"
Friedrich blieb noch immer in strenger Haft. Der tägliche Verkehr mit dem Feldprediger Müller bewirkte endlich, daß er in einem Briefe an feinen Vater sein Unrecht bekannte und um Verzeihung bat. Der König versprach ihm Begnadigung, wenn er eiblich versprechen wolle, sich nie wegen des Vorgefallenen an jemandem zu rächen und künftig ein gehorsamer Sohn zu sein. Nachdem Friedrich diesen Eid in Gegenwart von Ministern und Generalen geleistet hatte, erhielt er Orden und Degen zurück. Doch mußte er noch mehrere Jahre in Küstrin bei der Domänenkammer als Kriegsrat arbeiten. Ec
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Georg_Ii Keith Katte Keith Buddeubrock Friedrichs Friedrichs Friedrichs Friedrichs Katte Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: England Rhein Wesel England Dessau
genug zur Verteidigung, aber wie betäubt floh der Winterkönig, wie man ihn spöttisch nannte, weil seine Herrschaft nur einen Winter gedauert hatte, nach Breslau und von dort nach Holland.
Schrecklich war die Bestrafung des Aufstandes in Böhmen. Siebenundzwanzig der vornehmsten Edelleute wurden hingerichtet, andre eingekerkert und ihre Güter eingezogen, die evangelischen Prediger und Lehrer und alle, die nicht katholisch werden wollten, wurden aus dem Lande vertrieben, dagegen kehrten die Jesuiten zurück. Den Majestätsbrief zerschnitt Ferdinand mit eigener Hand und verbrannte das Siegel. Der Kurfürst Friedrich von der Pfalz wurde geächtet, seine Kurwürde aber nebst der Oberpfalz dem Maximilian von Bayern übertragen, nachdem Tilly letztere erobert hatte.
3. Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig. Der Krieg schien beendigt zu sein; die Union hatte sich aufgelöst. Da traten drei Heerführer zur Verteidigung des vertriebenen Kurfürsten auf: Graf Ernst von Mansfeld, Markgraf Georg Friedrich von Baden-Dnrlach und Herzog Christian von Braunschweig. Ihnen gegenüber stand Tilly mit dem ligistischen Heere. Zwar zog dieser gegen Mansfeld bei Wisloch (1622) den kürzeren; bald darauf aber wurde der Markgraf von Baden bei Wimpfen gänzlich geschlagen, und er wäre gefangen worden, wenn sich nicht 300 Bürger aus Pforzheim unter ihrem Bürgermeister Deimling heldenmütig bis auf den letzten Mann für ihn geopfert hätten. Christian von Braunschweig stand in Westfalen, wo seine zuchtlosen Scharen von den Gütern der Geistlichen lebten. In Paderborn nahm er die silbernen Bildsäulen der Apostel aus der Kirche und schickte sie mit der Bemerkung in die Münze: ihr Auftrag fei in alle Welt zu gehen, nicht hier still zu stehen. Die daraus geprägten Thaler erhielten die Unterschrift: „Gottes Freund, der Pfaffen Feind." Er wurde bei Höchst von Tilly so geschlagen, daß er mit Mansfeld den deutschen Boden verlassen mußte. Noch einmal kamen beide nach Westfalen, wurden aber 1623 bei Stadtlehn so geschlagen, daß sie zu Friedrich, der nun seine Sache aufgab, nach Holland flüchten mußten.
Nun hatte der Kaiser seine Feinde aus dem Felde geschlagen. Um das Wiederanwachsen der österreichischen Macht zu hemmen, verband sich jetzt Frankreich mit England und Dänemark zu heimlicher Unterstützung der Protestanten in Deutschland, und es erhob sich nun der nieder sächsische Kreis unter seinem Kriegsobersten, dem dänischen Könige
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Extrahierte Ortsnamen: Breslau Holland Mansfeld Baden Pforzheim Westfalen Paderborn Mansfeld Westfalen Holland Frankreich England Deutschland
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auf schwedische Seite traten, wurde die Stadt Magdeburg schon von Tillys Heer belagert. Gustav Adolf gab ihr den General Falkenberg zum Kommaudauteu und verhieß ihr Entsatz. Um diesen leisten zu können, wollte sich der König den Rücken decken und verlangte daher, daß ihm der Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg die Festungen Küstriu und Spandau übergebe. Anstatt mit dem Erretter gemeinschaftliche Sache zu machen, weigerte sich dieser lange, und als endlich ein Vertrag zwischen beiden zustande kam, machte auch der Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen Schwierigkeiten und wollte dm Schweden den Durchmarsch nicht gestatten. Zornig rief ihm Gustav Adolf zu: „Ihr Evangelischen habt es ernst Vvr Gott zu verantworten, daß ihr für das Evangelium nichts babt thun wollen." Während mau noch unterhandelte, traf die schreckliche Nachricht ein, daß Magdeburg vou den Kaiserlichen erobert und zerstört sei (20. Mai 1631).
2. Magdeburgs Zerstörung. - Schon im Winter hatten die Kaiserlichen die Stadt eingeschlossen. Gustav Adolf hatte ihr einen tüchtigen Befehlshaber geschickt und versprochen, bald zu kommen. Darauf rechneten Hie Bürger und _ beschlossen, sich bis aufs äußerste zu wehren. Tilly hatte die Hoffnung auf Eroberung der Stadt schon aufgegeben. Nur noch Keinmal wollte er einen Hanptstnrm wagen. Noch einmal überschüttete er die Stadt mit einem Kugelregen-; dann ließ er plötzlich innehalten und selbst die Kanonen fortfahren. Jetzt waren die Belagerten überzeugt, daß die Schweden nicht mehr fern seien. Die Nacht verging ruhig, es wurde immer stiller im Lager. Da gingen gegen Morgen die ermüdeten Bürger und Soldaten in ihre Wohnungen, itrrt die Rnhe zu pflegen und einige Stunden des füßen Schlafs sich zu erfreuen. Aber es folgte ein schreckliches Erwachen. Um 7 Uhr am 20. Mai 1631 donnerten die Kanonen, und von allen Seiten stürzten die Kaiserlichen auf die Wälle los. Pappenheim drang mit einem Heerhaufen in die Stadt und öffnete ein Thor. Be^ stürzt sprangen die Bürger auf die Wälle. Falkenberg kämpfte an der Spitze seiner Soldaten; aber eine Kugel streckte ihn zu Boden. Zu allen Thoren herein stürmten die Feinde. Jetzt folgte ein furchtbares Blutbad. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Kinder und Greise wnrden gemordet, Frauen in den Armen ihrer Männer erwürgt, Mädchen gräßlich gemißhandelt , Kinder ins Feuer geworfen. Zugleich brach an mehreren Stellen Feuer aus, und der Sturmwind trieb die Flammen nach allen Richtungen. Furchtbar war das Gedränge durch Trümmer und Leichen und durch das strömende Blut.
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Million Krieger rückte gegen Preußen, das kaum 200000 Mann entgegenzustellen hatte. Auch das deutsche Reich wurde noch gegen Friedrich aufgeboten. Gegen die Russen und Schweden konnte er nur wenige Regimenter schicken; den Franzosen stellte er seine Verbündeten entgegen.
Friedrich selbst wendete sich gegen Österreich und brach in Böhmen ein; er drängte die Österreicher zurück bis vor Prag. Obgleich die Truppen Friedrichs sehr müde waren und der alte Feldmarschall Schwerin den Rat gab, bis zum andern Morgen zu warten, so drang der König doch auf einen sofortigen Angriff. Der greife Schwerin drückte den Hut ins Gesicht und sprach: „Muß es denn heute sein, so will ich den Feind gleich hier angreifen, wo ich ihn sehe!"
Mittags 1 Uhr (6. Mai) begann die Schlacht. Die Österreicher hatten auf den Anhöhen bei Prag eine sehr vorteilhafte Stellung eingenommen. Die Preußen stürmten an, aber reihenweise wurden sie von dem fürchterlichen Kartätschenhagel niedergeschmettert, so daß die Stürmenden nach langem, vergeblichem Ringen zu waukeu begannen. Da ergriff der 73 jährige Feldmarschall Schwerin eine Fahne und führte feine Soldaten mit dem Zuruf: „Heran, meine Kinder!" den Feuerschlünden entgegen. Der tapfere Greis wurde von vier Kartätschenkugeln niedergestreckt. Sein Fall entflammte die Preußen zur äußersten Wut. General Manteuffel ergriff die Fahne und führte die Krieger weiter auf dem blutigen Pfade. Prinz Heinrich, des Königs Bruder, eroberte eine Batterie. Der Herzog von Brauufchweig trieb die Feinde vor sich her. Lange schwankte der Sieg; da durchbrach Friedrich selbst den Mittelpunkt der feindlichen Schlachtordnung, und der Sieg war entschieden. Das geschlagene Heer flüchtete hinter die Mauern von Prag. Aber 16000 Preußen lagen auf dem Schlachtfelde.
Prag ward nun von Friedrich belagert. Allein noch stand ein großes Heer von Österreichern unter dem Feldmarschall Daun bei Collin. Friedrich beschloß Daun anzugreifen (18. Juni 1757). Schon neigte sich der Sieg auf Seite der Preußen, und Dann hatte bereits den Befehl zum Rückzüge erteilt, da änderte Friedrich plötzlich den Schlachtplan. Ein sächsischer Oberst, der dies bemerkte, warf sich mit seinen Reitern auf das preußische Fußvolk und brachte es zum Weichen. Friedrich führte selbst eine Abteilung gegen eine Batterie. Die Leute flohen, als die feindlichen Kugeln sie erreichten. Er bemerkte dies nicht, sondern ritt immer weiter. Endlich rief ihm sein Adjutant zu: „Sire, wollen Sie denn die Batterie allein erobern?" Er hielt feilt Pferd an, be-
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Schweden war vollständig. Erst in Halle fanden sich Tilly und Pappenheim wieder zusammen. Gustav Adolf betete auf dem Schlachtfelde mit emporgehobenen Händen: „Dank dir, Gott, Dank dir für diesen Sieg!"
4. Gustav Adolf in Bayern. Tilly. Durch diese Schlacht waren dem Kaiser alle Vorteile eines zwölfjährigen Kampfes entrissen. Das ganze protestantische Deutschland öffnete sich freudig dem Sieger, den es als feinen Befreier begrüßte. Die Sachsen mußten in Böhmen eindringen, und Gustav Adolf zog durch Thüringen nach Franken, besetzte Frankfurt, ging über den Rhein und nahm Mainz ein. Dann wendete er sich nach Bayern, wo er bei Donauwörth nach tapferem Widerstände der Bayern den Übergang über den Lech erzwang. Hierbei wurde Tilly durch_ eine Stückkugel tödlich verwundet und starb 15 Tage darauf zu Ingolstadt, im 73. Jahre.
In ihm verlor der Kaiser einen tapferen Soldaten und großen Feldherrn, der zwar roh, aber unerbittlich streng gegen sich selbst war. Er war mäßig im Essen und Trinken und verschmähte Geld und Güter; auch den ihm angetragenen Fürstenrang schlug er aus. Er war klein und mager, aber stark gebaut. Zwischen seinen eingefallenen Wangen, seiner runzeligen Stirn, seiner langen Nase und seinem starken Knebelbarte sahen zwei große finstere Augen heraus. Sein graues borstiges Haar hing um den Kopf herum, den er mit einem hochaufgestutzten Hute zu bedecken pflegte, von welchem eine rote Feder nach hinten herabhing. Er trug ein spanisches Wams und ritt in der Schlacht einen Grauschimmel. Vor der Schlacht bei Breitenfeld konnte er sich rühmen, nie besiegt worden zu sein.
Nachdem Gnstav Adolf einen vergeblichen Sturm auf Ingolstadt unternommen hatte, ging er nach München. Die Hauptstadt zitterte, und nur ihre] freiwillige Unterwerfung konnte den Zorn des Siegers besänftigen. Die Pracht_ des kurfürstlichen Schlosses setzte ihn in Erstaunen. Bei einem Besuch des Zeughauses fand er bloß Lafetten ohne Kanonen. Diese hatte man unter dem Fußboden eingescharrt, und ein Arbeiter entdeckte das Versteck. Man hob die Dielen auf und fand 140 Kanonen. Von München wandte sich der König nach Augsburg und dann nach Nürnberg.
Maximilian von Bayern mußte jetzt bei seinem rachsüchtigen Feinde Hilfe suchen. Wallenstein freute sich der Not seines ehemaligen Feinbes und zögerte lange. Endlich fetzte er sich in Bewegung, um den Schweden Nürnberg zu nehmen, aber
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Extrahierte Ortsnamen: Schweden Pappenheim Bayern Deutschland Sachsen Frankfurt Rhein Mainz Bayern Donauwörth Ingolstadt Breitenfeld Ingolstadt München Augsburg Nürnberg Schweden_Nürnberg
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halb Stunden. Nach kaum 2 Stunden war die Schlacht entschieden und das ganze feindliche Heer auf der Flucht. Die
Franzosen flohen bis über den Rhein zurück. Gauz Deutschland jubelte über diesen Sieg, sogar die Feinde Friedrichs freuteu sich der Niederlage der Franzosen. Im Munde des Volks bildete sich das Lied:
Und wenn der große Friedrich kommt,
Und klopft nur auf die Hosen,
So läuft die ganze Reichsarmee,
Panduren und Franzosen.
Nach dieser Schlacht wandte sich der König nach Schlesien, welches die Österreicher unter Prinz Karl von Lothringen besetzt hatten. Hier war noch ein harter Kampf zu bestehen; denn Friedrich konnte den 90000 Österreichern nur 30000 Mann entgegenstellen (die Berliner Wachparade). Ehe der König den Angriff wagte, versammelte er seine Generale um sich, schilderte ihnen die Gefahr des Vaterlandes und teilte thuen seinen Entschluß mit. Er sprach: „Wir müssen den Feind angreifen oder uns vor feinen Batterieen begraben lassen. So denke ich, so werde ich handeln. Ist einer unter Ihnen, der sich fürchtet, solche Gefahren mit mir zu teilen, der kann noch heute seinen Abschied erhalten, ohne den geringsten Vorwurf zu erleiden." Keiner meldete sich. Er schloß mit den Worten: „Nun leben Sie wohl; in kurzem haben wir den Feind geschlagen oder wir sehen nns nie wieder!" Diese Worte erweckten die größte Begeisterung im ganzen Heere, und dies verlangte, sich unverzüglich mit dem Feinde zu messen.
Bei Leuthen trafen die Heere aufeinander. Es war am Morgen des 5. Dez. 1757. Da die Schlachtlinie der Österreicher fast zwei Stunden lang war, so wählte Friedrich, um nicht überflügelt zu werden, die schräge Schlachtordnung. Zum Scheine ließ er den rechten Flügel des Feindes angreifen. Dann fiel er mit solcher Gewalt über den linken Flügel der Österreicher her, daß diese in wilder Flucht nach Leutheu sich zurückzogen. Nach einem mörderischen Kampfe wurde das Dorf genommen. Bald mußte sich auch der andere Flügel der Österreicher zurückziehen, und in 3 Stunden war ihr Heer ausgelöst und die Preußen hatten den Sieg gewonnen. 20000 Österreicher waren gefangen und 130 Kanonen und 300 Wagen erobert. Auf dein Schlachtfelde stimmte ein Soldat das Lied: „Nun danket alle Gott!" an, und das ganze Heer fang mit.
Friedrich war mit geringer Begleitung nach Lisfa geeilt. In dem Schlöffe des Städtchens kamen ihm eine Menge öfter-
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich Friedrich Karl_von_Lothringen Karl Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich